Als Kind haben mich viele Dinge interessiert und mir schwirrten tausende Fragen durch den Kopf.
Einige dieser Fragen … so banal sie klingen … und die damit zusammenhängenden Hintergründe sind über die Jahre die Gleichen geblieben.
Wer ist der stärkste Mensch?
Wer ist der schnellste Mensch?
Und wer ist der älteste Mensch?
Aus welchem Grund auch immer, mir gehen diese Fragen immer wieder mal durch den Kopf. Und damit verbunden: warum ist jemand der Stärkste, Schnellste, Älteste? Wie viel davon ist sozusagen von der Natur gegeben und was trägt man selbst dazu bei?
Die Frage nach dem stärksten Menschen …
Das Thema „stärkster Mensch“ betrachte ich mittlerweile sehr differenziert: zu viele, zum Teil auch skurrile Kraft-Disziplinen, die eine abschließende Bewertung kaum erlauben.
Der Bewerb zum „World’s Strongest Man“ mit seinen verschiedenen Disziplinen bringt mit Sicherheit Sieger zu Tage, die diesen Titel zu Recht tragen. Gleichsam beeindruckend sind die Athleten des olympischen Gewichtheben. Die Kombination aus Kraft, Technik und Geschwindigkeit … damit kann auch der „World’s Strongest Man“ nicht mithalten. In diesem Fall gibt es nicht die eine Disziplin, die darüber entscheidet, wer nun der stärkste Mensch der Welt ist.
Wenn man hört, dass ein Mensch 266 kg (in Form einer Langhantel) vom Boden weg hebt, um sie am Ende mit gestreckten Armen über den Kopf zu halten, dann erscheint dies schon übermenschlich. Zur Vorstellung: 266 kg entspricht ungefähr dem Gewicht von 4 schlanken erwachsenen Menschen.
Oder wenn jemand eine am Boden liegende Langhantel mit knapp über 500 kg hoch hebt, mit dem Ziel am Ende aufrecht zu stehen und besagtes Gewicht in Händen zu halten.
Naja … und bei einem Rekord mit über 500 kg bewegt man sich in der Gewichtsregion eines Warmblutpferdes … oder einer 7 bis 8-köpfigen Familie.
Unvorstellbare Leistungen … umso mehr, wenn man bedenkt, dass viele Menschen bereits mit einer Liegestütze an ihr persönliches Limit stoßen.
und der schnellste Mensch …
Wie steht es um den schnellsten Menschen? Die höchste von einem Menschen gelaufene Geschwindigkeiten wird bekanntlich beim Sprint über 100 m aufgestellt. Usain Bolt hat bei seinem Weltrekord eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 45 km/h erreicht … das sind 12,5 Meter pro Sekunde, was wiederum etwa der Länge eines Reisebusses in einer Sekunde entspricht. Ein Tempo, dass viele Menschen nicht mal mit einem Fahrrad erreichen können, vom Laufen ganz zu schweigen. Schon unglaublich …
Tja und dann ist da noch die Frage nach dem ältesten Menschen …
Der älteste lebende Mensch ist eine Frau, die zum heutigen Tag in ihrem 123 Lebensjahr ist.
Zum Alter eines Menschen gibt es viele, bedeutend höhere Rekordangaben. Diesen fehlt es jedoch zumeist an einer glaubwürdigen oder zumindest nachvollziehbaren Dokumentation. Trotzdem möchte ich nicht ausschließen, dass es möglicherweise ältere Menschen gibt. Genauso wie ich nicht sicher sein kann, dass es einen schnelleren oder auch stärkeren Menschen gibt, als die von „offizieller“ Seite bekannten Rekordhalter.
Was haben diese Rekorde gemeinsam bzw. was unterscheidet sie?
Um richtig schnell laufen zu können, bedarf es sehr guter körperlicher Voraussetzungen, entsprechendem Training + Ernährung + Regeneration und so einiges mehr.
Ein talentierter Sprintläufer ist selbst ohne Training sicherlich schneller als jemand, dessen Talente in einem anderen Bereich als Laufen liegen. Bei entsprechendem Einsatz kann aber selbst jemand mit weniger Gabe durchaus beachtliche Leistungen erzielen und auch Läufer mit mehr Talent, aber weniger Trainingseifer, hinter sich lassen.
Was für das schnelle Laufen gilt, ist auch für die Kraft eines Menschen zutreffend.
Jene, mit einer hohen naturgegebenen Rohkraft und entsprechenden körperlichen Anlagen, können oft ohne Training Kraftleistungen erzielen, die durchaus erstaunlich sind.
Ist dieser von der Natur mit Kraft gesegnete Mensch stärker als jemand mit weniger gesegneten Anlagen, aber dafür mit einer riesigen Portion Fleiß, innerem Antrieb und der entsprechenden Trainingszeit? Wahrscheinlich eher nicht …
Was will ich damit sagen: egal welche Anlagen jemand mitbringt, durch entsprechende Massnahmen lassen sich Fertigkeiten und Fähigkeiten entsprechend ausbauen und verbessern … egal womit man sich beschäftigt: Sport, Musik, Fremdsprache, Handwerk, Kunst, …
Im sportlichen Bereich durfte ich mehrmals folgende Erfahrung machen:
Fleiß und Ehrgeiz schlagen Talent (zumindest solange das Talent trainingsfaul ist)
Mit den obigen Gedanken möchte ich auf das Alter zurück kommen.
In wie weit ist es wohl möglich, durch ein bewusstes Leben – mit entsprechendem Einsatz und Fleiß – seine Lebensuhr zurückzustellen und sein Dasein dadurch – bei vernünftiger psychischer wie physischer Leistungsfähigkeit – zu verlängern?
Eine Frage, auf die ich für meine Person nur dann eine Antwort bekäme, wenn es für mich ein genaues Ablaufdatum geben würde, welches ich sodann durch die richtig gesetzten Massnahmen verlängern könnte.
Es geht in diesem Fall nicht darum, möglichst alt zu werden. Sondern darum, WIE man alt wird.
Das, was bisher eines meiner Gedankenexperimente war, möchte ich nun greifbar machen.
Ich habe viele Abenteuer und Ideen in meinem Kopf … das klappt nur bei möglichst langer körperlichen und geistigen Fitness. Wenn man Kraft und Schnelligkeit trainieren kann, dann kann man „Alter“ vielleicht auch trainieren.
Wie heißt es so treffend: Alle wollen alt werden, aber niemand will alt sein.
Welche Möglichkeiten haben wir nun, um das „Alt sein“ etwas aus zu bremsen???
Pflegen wir bereits vorhandene Kompetenzen und ergänzen diese durch neue oder bereits verloren gegangene Fähigkeiten. Neues zu erlernen soll ja bekanntlich jung halten.